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Schiedsrichterei während Corona

Die Schiedsrichter des Kreises nutzen kreative Möglichkeiten um den Kontakt innerhalb der Gruppe auch weiterhin aufrecht zu erhalten.

Das erste Team des KFV Holstein beim Dickkopp-Cup 2020.

Die Schiedsrichter nach ihrem ersten gemeinsamen Onlinetraining.

Der Anwärterlehrgang 2020, welcher im Februar des letzten Jahres stattfand, war bisher die letzte große Veranstaltung, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie stattfinden konnte. Von jetzt auf gleich wurden Treffen mit mehreren Teilnehmern abgesagt. Zu Recht!

Doch wie führt man einen Kreis, der erst seit eineinhalb Jahren aus zwei vorherig allein agierenden Kreisen besteht, ohne Treffen und ohne regelmäßigen persönlichen Kontakt? Die Schiedsrichtergruppe des KFV Holstein hat es geschafft, die Gruppe in diesen schwierigen Zeiten zusammenzuführen und im letzten Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass Gemeinschaft auch auf Distanz ausgeübt werden kann.

So begann das Jahr 2020 mit der regelmäßigen Teilnahme am „Dickkopp-Cup“ in Hamburg – ein Turnier von Schiedsrichtern, für Schiedsrichter. Zum ersten Mal ging eine gemeinsame Truppe des KFV Holstein an den Start und konnte hier schon eindrucksvoll beweisen, dass die Fusion der guten Gemeinschaft innerhalb der Gruppe keinen Abbruch getan hat.

Der Anwärterlehrgang 2020, erstmals unter der Leitung der neuen Lehrwarte Steffen Brandt und Thomas Wronski, wurde mit 23 Teilnehmern ebenso erfolgreich absolviert wie die daraufhin stattfindende DFB-Prüfung, welche alle sieben Teilnehmer bestanden.

Der folgende Lockdown brachte viele Planungen durcheinander. Der Saisonabschluss der Schiedsrichter, es sollte eine Fährfahrt über den Plöner See mit anschließender Wanderung werden, wurde abgesagt. Die neuen Anwärter konnten leider nur eine Handvoll Spiele leiten, als im Sommer für eine kurze Zeit wieder Fußball gespielt werden durfte.

Doch die gesamte Schiedsrichtergruppe machte das Beste aus dieser neuen Situation. Schnell, schon während des ersten Lockdowns, gründete sich die „Schiedsrichtergruppe Running“, in der regelmäßig die Ergebnisse von etwaigen sportlichen Betätigungen der Mitglieder veröffentlicht werden und jedes weitere Gruppenmitglied motiviert wird, seine Leistungen beizubehalten und/oder zu verbessern.
Das Lehrwarteduo Brandt/Wronski stellte den Schiedsrichtern mehrere Regeltests via DFB-Online-Lernen und per E-Mail zur Verfügung, sodass jeder die Möglichkeit hatte, die Regelkenntnisse zu verbessern. 
Kurz darauf fand der erste Schiedsrichter-Gesprächsabend statt, in dem alle teilnehmenden Kameraden, als kleines Aufwärmprogramm, gemeinschaftlich Regelfragen beantworten sollten. Anschließend wurde viel über aktuelle Ereignisse aus dem Profifußball gesprochen, knifflige Strafraumszenen wurden gemeinschaftlich analysiert und es fand ein netter Austausch untereinander statt.

Da auch das jährliche Highlight, die Schiedsrichterweihnachtsfeier, nicht stattfinden konnte, bediente sich der Festausschuss auch hier der digitalen Variante. So wurde das „Schiedsrichterweihnachtswichteln“ erfunden. Jedem freiwillig teilnehmenden Kameraden wurde ein jeweils anderer Teilnehmer zugelost. Die Aufgabe war es nun, den jeweils zugelosten Kameraden mit einem kleinen Weihnachtspäckchen zu überraschen. Die per Post versendeten Pakete wurden dann in einer gemeinschaftlichen Videokonferenz geöffnet – ein kleiner Ersatz für die sonst so schwungvolle Weihnachtsfeier.

Da die ersten veranstalteten Videokonferenzen reibungslos und mit hoher Beteiligung durchgeführt werden konnten, plante die „Schiedsrichtergruppe Running“ ein nächstes digitales Highlight während der Corona-Pandemie: das „Digitale Schiedsrichter-Training“. Zwei sportaffine Kameraden der Gruppe stellten ein halbstündiges Home-Workout zusammen und testeten die Möglichkeit der gemeinsamen Durchführung innerhalb der „Running-Gruppe“. Die Evaluierung dieser Veranstaltung ergab auch hier großes positives Fazit, sodass das Gruppen-Workout anschließend der gesamten Schiedsrichtergruppe präsentiert wurde. Auch hier waren die Teilnehmerzahlen erfreulich hoch. Man konnte sogar erkennen, dass einige Familienmitglieder der teilnehmenden Kameraden ebenfalls motiviert wurden und es sich während des halbstündigen Workouts nicht nehmen lassen wollten, selbst teilzunehmen. Auf Anfrage mehrerer Teilnehmer wurden jetzt sogar zwei regelmäßige virtuelle Trainingstage festgelegt und das Training hierdurch als fester Bestandteil innerhalb der Gruppe etabliert.

Selbstverständlich wird die Schiedsrichtergruppe weiterhin mit regelmäßigen Regeltests ausgestattet, finden die gut aufgenommen Gesprächsabende monatlich regelmäßig weiterhin statt und motiviert sich die „Running-Gruppe“ auch im neuen Jahr tatkräftig. Den kreativen Ideen zur Kontakterhaltung aller Schiedsrichter im KFV Holstein sind also keine Grenzen gesetzt.

Letztlich bedauert die Gruppe, aktuell nur diese Art von berichterstattender Nachricht verfassen zu können. Lieber würden die Holsteiner Schiedsrichter doch auf dem Boden der Sporthalle Fünfhausen in Hamburg stehen und um den jährlich in Hamburg stattfindenden „Dickkopp-Cup“ spielen.